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Donnerstag, 24. September 2015

Mein Leben mit einer epileptischen Katze - Teil 1

Heute möchte ich euch etwas über meine kleine Leni, meine Katze, erzählen.

Am 27.8. saß ich spät Abends in meinem Näheck und habe gerade eine Arbeit mal wieder aufgetrennt. Es wollte nicht so werden wie ich es mir dachte.
Plötzlich hörte ich unten (ich war im 2. Stock) ein lautes Geräusch. Ich konnte es nicht zuordnen und mir war erst gar nicht wohl, da es sich echt wie in einem Horrorfilm anhörte. Komisch, nicht identifizierbar.
Also blieb ich erstmal sitzen, versuchte mir die kleine Angst zu nehmen, das kann ja nichts komisches sein und ging erst nach ca. fünf Minuten hinunter.

Als ich das Licht im dunklen Gang anschaltete lag auch schon meine kleine Leni völlig fertig und reglos am Boden. Sie hatte sich da bereits entleert und lag nun in ihrem Urin und auch Speichel da.
Meine Katze hatte wieder einen epileptischen Anfall. Der dritte Anfall.

Ich habe mich neben sie gesetzt, sie angesprochen und ruhig auf sie eingeredet.
Sie behutsam berührt und ihr so ein wenig Nähe gegeben und gezeigt, dass ich da bin.

Leider hat das nichts gebracht. Diesmal war es nicht wie die letzten beiden Male.
Sie lag am Boden ohne auf die Berührung zu reagieren. Sie hechelte wie ein Hund und ihr hing die Zunge raus.
Langsam bekam ich Panik, da sie sonst immer nach einigen Minuten aufgestanden ist, zwar noch benommen, aber immerhin.
Auch kam dann der große Hunger nach und nach.
Nicht so diesmal.

Also habe ich mich an den Laptop gesetzt und nach einem Notdienst für Tiere in meiner Gegend gesucht.
Da ist um 23.15 Uhr gar keine einfache Aufgabe.
Beim Tierrettungsdienst habe ich eine nette Dame erreicht, die mir die Nummer des Tierarztes gab, der gerade Notdienst hatte.
Wäre dieser nicht zu erreichen gewesen, wäre der Tierrettungsdienst sogar vorbei gekommen (ca. 40 km entfernt von meinem Wohnort)!

Also rein ins Auto (mit meinem Stiefvater, der extra noch her gefahren kam) und erstmal 15 elendig lange Minuten fahren!
In der Praxis wartete schon der Tierarzt, der die Temperatur überprüfte und ihr zwei Spritzen gab. Zur Beruhigung? Ich weiß es nicht mehr genau.
Sie bekam plötzlich Nasenbluten und auf meine Frage hin, warum sie dies jetzt hätte, meinte er: Ja ja, das ist Blut. Das wische ich dann schon auf.
Ich: Sie hat jetzt Nasenbluten, das hatte sie zuhause noch nicht. Woher kommt das jetzt?
Er: Das macht nichts, das kann ich dann schon aufwischen.
Äh, was geht ab?!?!?!
Ich war wohl selbst nicht ganz Ich, denn normalerweise wäre ich ausgeflippt, wenn ich darauf keine Antwort erhalten hätte. So habe ich es aber dabei belassen.

Dann kam er mit einer riesen Spritze daher, die sie in den Rücken bekommen sollte. Dagegen hat sie sich, trotz geschwächtem Zustand, gewehrt. Also hat er abgewartet, bis die Sedierung wirkte.
Er wollte sie in der Praxis über Nacht behalten, zur Beobachtung.

Ich konnte, ich musste heim, ohne meine Leni.

Der nächste Tag war schrecklich für mich!
Wie geht es ihr? Was ist nun los?
Ich hatte die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl bei der Sache, dass ich gleich um 9 Uhr morgens in der Praxis anrief und erklärte, dass ich sie wieder abholen würde.

In der Zwischenzeit machte ich einen Termin bei meinem Tierarzt aus.
Als ich Leni in der anderen Praxis abholte, war sie noch benommen und ihr Puls war immer noch viel zu schnell.
Als ich das angesprochen hatte, kam keine Antwort. Erst als die Tierarzthelferin den Arzt nochmals darauf ansprach, holte dieser eine Spritze und gab sie ihr.

Meine Tierärztin untersuchte sie nochmals, gab ihr eine Spritze zur Ankurbelung des Kreislaufs und sah komisch drein, als sie den Zettel mit der Dosis der Medikamente des anderen Tierarztes las.
Endlich konnte sie dann auch heim.
Zwar noch stark benommen, aber soweit wieder gut.
Die nächsten paar Tage war sie schlapp, denn sie wurde auf Epilepsie Tabletten eingestellt.
Diese wird sie nun jeden Tag nehmen müssen, was aber überhaupt kein Problem darstellt.

Wenn diese Tabletten dazu beitragen, dass sie keine Anfälle mehr bekommt, ist das völlig in Ordnung. Denn es ist wirklich ein grausamer Anblick, wenn deine Katze am Boden liegt, zuckt und uriniert, sich voll sabbert und total hilflos ist.
In diesem Moment kannst du nur versuchen sie vor Ecken zu schützen und ihr somit Handtücher oder Decken rund herum hinlegen.
Anfassen sollte man die Katze während eines Anfalls nicht, da die Berührung (ähnlich wie beim Menschen) noch mehr Schmerzen verursacht.

Das ist nun gut einen Monat her und sie ist auf das Medikament eingestellt. Nächsten Montag werden die Leberwerte überprüft.
Bis jetzt gab es keinen Anfall mehr, zum Glück!




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Sabrina | Sweetalistic